Das Gehäuse

 

Das kleine Gehäuse mit dem 4"-Register im Prospekt ist kennzeichnend für Johann Andreas Silbermann, zumal drei Instrumente aus seiner Werkstatt einen ähnlichen Bau aufweisen:

 

  • 1746 in Saint Quirin
  • 1746 in Guémar, heute in Griesheim-sur-Souffel
  • 1747 in Saint Jean lès Saverne

 

Von den dreien hat das Gehäuse von Saint Quirin zweifelsohne am wenigsten unter den im Laufe der Zeit wechselhaften Einflüssen bzw. Eingriffen gelitten. Der dreiteilige Mittelturm ist wie fast das gesamte Gehäuse aus Eichenholz, allein die Hinterwand ist aus Tannenholz, alle Teile im Original. Stolz über den holzgeschnitzten Seitenflügeln postiert, verkünden die beiden musizierenden Engel Gottes Lob in alle Himmelrichtungen. Der mittlere Turm endet an seiner Basis in eine Kartusche, weit oben in Vollendung der Linien, schwebt die hölzerne Krone, die Gemeinschaft der Gläubigen symbolisch vereinend.
Ursprünglich war das Gehäuse lackiert, aber bei den Restaurierungsarbeiten von 1969 wurde der Lack irrtümlicherweise entfernt und das Gehäuse eingewachst. Später soll es jedoch wieder lackiert werden. Die Außenmaße betragen eine Höhe von 5,08m und eine Tiefe von 1,08m. 

 

Das originale äußere Aussehen von 1746 wurde im Laufe der Zeit etwas verändert. Im XVIII. Jahrhundert hatte die Orgel in Frankreich einzig eine liturgische Funktion, und das Pedal spielte lediglich den Cantus Firmus, dazu reichten dreizehn Töne. 1942 weitete der Orgelbauer HAERPFER das Pedal auf 30 Töne aus, und fügte drei neue Register zu, deshalb musste er zwangsläufig die Gesamtbreite erhöhen. Der spätere Eingriff von Alfred Kern konnte den originalen Zustand nicht wieder herstellen. Das ursprüngliche Klangbild wurde daher im Sinne von Silbermann mit Pedalbass und Trompete 8 ergänzt. Das Pedal wurde auf 25 Töne verringert, was immerhin eine reichere Palette Musikwerke erlaubte, zumal die Orgel nun auch für kulturelle Veranstaltungen genutzt wurde. Jedoch bleibt das Pedal insgesamt breiter als ursprünglich.

 

Wesentlichere Änderung ist sicherlich die Entfernung (zu einem heute unbekannten Zeitpunkt)der  durchbrochenen, wohl holzgeschnitzten Dekorplatten  über der Emporenbrüstung. Allein der Teil vor dem Spieltisch, bzw. dem der Organist den Rücken kehrt, blieb erhalten. Die vermissten Teile waren auf dem Speicher gelagert und wurden während des Zweiten Weltkriegs als Brennholz verfeuert ...